Autohersteller wie Bentley oder Rolls-Royce melden Rekordabsätze! Die Gründe sind zum einen die bislang unbändige Kaufkraft in Nahost und China und zum anderen die Einbettung in Großkonzerne.
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Sehen und gesehen werden
Während die restliche Welt über die Schuldenkrise jammert, hält die Kaufkraft in China an. Und auch in Nahost sprudelt das Öl ungehindert weiter. Da wird nicht gekleckert, sondern geklotzt und nur das Beste rollt aus den Garagen der Reichen.
Auffallen um jeden Preis ist das Motto der Scheichs. Und selbst wer es im Land, in dem das Öl wie Honig fließt, nur zu einem Kleinwagen gebracht hat, bestückt ihn mit auffälligen Accessoires, interessanten Beklebungen und außergewöhnlichen Farben so, dass das Herz eines jeden Tuning-Begeisterten schneller schlägt.
Ganz hoch liegen im Kurs der Vermögenden italienische Marken wie Lamborghini und Ferrari – alleine für den Preis der Reifen kaufen sich andere einen Kleinwagen. Und auch die Wüstenrallye wird genutzt, um zu klotzen. So steht beispielsweise ein Jeep Wrangler auf gigantischen 39-Zoll-Felgen mit Niederquerschnittsreifen und ist komplett im Rennstil gehalten mit Überrollkäfig und Sportsitzen.
Rolls-Royce hält die Spitzenposition jenseits der 200.000 Euro Grenze
Fotoquelle © NA/Photos.com/Thinkstock
Auch wenn die Umsatzzahlen laut Bentley 2013 um sechs Prozent schrumpften: Die Aussichten für den Luxusmarkt sind weiterhin gut. Bis 2019 erwartet das Beratungsunternehmen IHS 45 Prozent mehr Neuzulassungen. Damit sind aber noch lange nicht alle Verkaufszahlen erfasst! Denn einige der Luxuskarossen landen beim Sammler in der Garage und erhalten nie eine Straßenzulassung. Zudem fehlen in der Statistik alle Auslieferungen in den Nahen Osten.
Bentley selber sieht sich als Branchen-Nummer eins im Marktbereich jenseits der 150.000 Euro. Rolls-Royce hingegen reklamiert für sich die Spitzenposition der Luxusautos über 200.000 Euro. Insgesamt wird geschätzt, dass rund 40.000 Fahrzeuge im Luxussegment pro Jahr in den Garagen der Reichen landen. USA und China sind neben den Scheichs ebenfalls begehrte und heiß umkämpfte Märkte.
Die Krise in der Eurozone wird von den Luxus-Auto-Herstellern locker weggesteckt. Rolls-Royce und Bentley verkaufen so viele Autos wie noch nie zuvor. Mit über 10.000 verkauften Fahrzeugen im Jahr 2013 ist Bentley fast schon ein Produkt für die breite Masse. Überwiegend wohlhabende Käufer aus dem Nahen Osten und den USA ist es wert, für solch ein Statussymbol über 150.000 Euro zu zahlen. Der Durchschnittspreis eines Rolls-Royce liegt sogar mit rund 400.000 Euro noch weit darüber.
Experten sind sich einige, dass der Erfolg der Kaufkraft der Kunden zugeschrieben werden kann. Nicht selten ist ein gelungener Geschäftsabschluss der Grund, um sich mit einem Rolls-Royce zu belohnen. Aber auch die Kombination von Marke, Tradition und Einbindung in große Konzerne gehört mit zum Erfolgsrezept – schließlich stehen fast alle Luxusmarken mittlerweile unter dem Dach der großen Automobilkonzerne oder sind zumindest eng mit ihnen verknüpft.